Handelskammer Bozen
Guido Sandforth

Verpackung

Natürlich, recycelt, nachhaltig
Datum:  Mai 2025

Nachhaltigkeit betrifft nicht nur Produkte, sie betrifft auch deren Verpackung. Ein Betrieb, der sich intensiv mit Verpackung beschäftigt, ist der Brixner Duschkabinen-Spezialist duka. Wir haben Guido Sandforth, Leiter des Managementsystems von duka, dazu interviewt.

Herr Sandforth, bei duka ist man sehr auf Nachhaltigkeit bedacht. Auch in Sachen Verpackung?
Guido Sandforth: Wir haben uns mit Blick auf die Nachhaltigkeit die grundsätzliche Frage gestellt, welche Themen überhaupt Themen sind. Der Energieverbrauch ist da selbstverständlich der erste Aspekt, der bedacht wurde, bei uns etwa mit einer Photovoltaikanlage, mit Flusswasserkühlung und einer Heizung, die Abwärme nutzt. Danach kam zwangsläufig aber auch schon das Thema Verpackung auf den Tisch und wir haben uns gefragt, ob wir da schon am Anschlag sind.

Und? Waren Sie es?
Nein, es hat durchaus noch Luft nach oben gegeben, wenn ich etwa an das Ziel denke, die Verpackung auf Karton umzustellen, der zu hundert Prozent aus recyceltem Material besteht und auch zu hundert Prozent wieder recycelt wird.

Ist das der Ansatz, den duka verfolgt?
Unser Ziel ist, beim Verpackungsmaterial – wo immer das möglich ist – auf Karton zu setzen. Wenn man fünf Schrauben verpacken muss, wird man dafür zwar auch künftig recycelbaren Kunststoff verwenden, sonst soll aber nur noch Karton zum Einsatz kommen. Für unsere bis zu mehrere Dutzend Kilo schweren Duschabtrennungen aus Echtglas brauchen wir etwa einen Stoßschutz, der bis dato aus Styropor bestand, nun aber – auch dank der Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen – durch Karton ersetzt wird. Modellreihe für Modellreihe.

Die Firma duka AG in Brixen

Aber auch Karton ist nicht gleich Karton...
Deshalb gibt es bei uns nach einer längeren Umstellung auch keinen neuen Karton mehr, sondern nur noch recycelten. Zudem wird der Karton bei uns nicht mehr bedruckt. Das hört sich nach einer Kleinigkeit an, wir können dadurch aber jährlich weit mehr als eine Tonne Farbe einsparen. Dazu kommt, dass wir unsere Produkte effizient verpacken, das heißt, wir verpacken mit „Maßanzug“ und halten das Volumen so klein wie möglich. Auch das trägt dazu bei, Verpackungsmaterial – in unserem Fall Karton – einzusparen.

Behält man bei duka auch andere nachhaltige Verpackungsmaterialien als Alternative zum Karton im Auge?
Ansätze gibt es, die Entwicklung kennt bereits Verpackungsmaterial aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais und Zuckerrohr, allerdings werden damit zwei Fragen aufgeworfen. Wie lassen sich diese zum einen in Großserie einsetzen, zum anderen stehen sie in Konkurrenz zu anderen Nutzungen, vor allem zur Ernährung aber auch zur Energiegewinnung. Deshalb setzen wir auf den Kontakt zu Forschungsinstituten, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Und wohin führt der Weg in Sachen nachhaltige Verpackung bei duka?
Wir möchten Kunststoffe weiter konsequent zurückdrängen, auch künftig zu hundert Prozent auf Recyclingkarton setzen und diesen vollständig wieder in den Kreislauf einspeisen.

Kurz­bio­gra­fie

Guido Sandforth, Dipl. Wirtschafts-Ing. (FH), leitet das Managementsystem der duka AG. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen das Qualitätsmanagementsystem nach ISO EN 9001, das Nachhaltigkeitsmanagement, marken- und patentrechtliche Belange des Unternehmens sowie die entwicklungs- und produktionsbegleitende Produktprüfung. Er ist Koordinator der technischen Arbeitsgruppe GLT der Duschabtrennungshersteller in der Italienischen Unternehmervereinigung FederlegnoArredo und nationaler Experte im italienischen Institut für Normung UNI in Mailand.

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